Merkblatt: ESU BR 151

ESU BR 151

Die Baureihe 151: Kraftprotz im Sonntagsanzug

Mehr als 40 Jahre lang war die Baureihe 151 bei der Deutschen Bundesbahn (DB) wie bei späteren DB AG im schnellen Güterverkehr unverzichtbar. Von der ersten Erprobung bis zur mittlerweile immer stärker um sich greifenden Abstellung glänzten die Sechsachser durch Zuverlässigkeit. Auch wenn man es ihr nicht ansieht, gehört die 151 der mehr als 1800 Exemplare umfassende Einheits-E-Lok-Familie der DB an, deren erste Vorserienloks bereits 1952 entstanden.
Bei der vergleichsweise kurzen Entwicklungszeit von zwei Jahren zwischen Auftragsvergabe und Ablieferung der ersten der zwölf Vorserienloks der Baureihe 151 liegt es in der Natur der Sache, dass die mit deren Fertigung beauftragten Firmen Krupp und Henschel auf bewährte Technik der Einheits-E-Loks zurückgegriffen hatten. Das Laufwerk stammt prinzipiell von dem Schnellzug-Star 103, die Fahrmotoren der Bauart WB 372-22 zeigten ihre Dauerhaltbarkeit in den Baureihen 110, 112, 139 und 140 seit mehr als einem Jahrzehnt. Dank verbesserten Isoliermaterials konnte die Leistung der Motoren um 20 Prozent gesteigert werden. Dass die Drehgestelle mit der 103 verwandt sind, sieht man auf den ersten Blick. So weisen die 151 die gleiche Radsatzführung mit Lemniskatenlenkern sowie eine ähnliche Abfederung des Lokkastens mit Flexicoil-Federn auf.
Auf Basis der bewährten Einheits-E-Lok-Familie komponierte Krupp eine sehr elegante sechsachsige Maschine, die stärker als jede schnellere und schneller als jede stärkere deutsche E-Lok war. Auf dem Dach saßen Stromabnehmer der Bauart DBS 54. Mit den feingliedrigen Drehgestellen und dem harmonisch proportionierten Aufbau mit den großen Maschinenraumfenstern macht die 151 stilistisch auch heute noch eine sehr gute Figur. 1972 erhielt die DB mit 151 001 die erste der zuletzt 170 Maschinen. Obwohl als Güterzuglokomotive projektiert, bekamen alle Lokomotiven neben der Doppeltraktionssteuerung auch eine Wendezugsteuerung spendiert. Die den Bahnbetriebwerken (Bw) Nürnberg und Hagen-Eckesey zugeteilten Lokomotiven nahmen 3000 Tonnen schwere Güterzüge ebenso an den Haken, wie aus drei Umbauwagen bestehende Nahverkehrszüge. Auf der Frankenwaldbahn nahmen 151 viele Jahre lang Züge des Interzonenverkehrs in die DDR an den Haken. Das fulminante Beschleunigungsvermögen machte sie auf steigungsreichen Strecken selbst vor D- und später vor Interregio-Zügen zur ersten Wahl, weshalb sich solche Leistungen bis in die späten 1990er-Jahre auch in den Dienstplänen fanden. Mit automatischen Kupplungen ausgestattet, bespannten die Sechsachser im Doppelpack gewaltige aus 28 sechsachsigen Selbstentladewagen bestehende 5400-Tonnen-Erzzüge beispielsweise zwischen Duisburg und der Dillinger Hütte im Saarland. Planmäßig kamen die 151 bis nach Wien. Keine andere DB-Baureihe ließ sich derart freizügig einsetzen, weshalb man die Sechsachser bis 1990 im gesamten Bundesgebiet, nach der Wiedervereinigung auch in den neuen Bundesländern sehen konnte.

Taste Funktion Soundslots Lautstärke CVs Lautstärke Wert
LichtFahrtrichtungsabhängiger Lichtwechsel
F1Fahrgeräusch an / aus1, 17, 18, 19259, 387, 395, 403
F2Signalhorn3275
F3Stromabnehmer heben/senken18, 19395, 403
F4Fahrtrichtungsabhängige Führerstandsbeleuchtung
F5Beleuchtung Führerstand 1 aus / an
F6Beleuchtung Führerstand 2 aus / an
F7Fahrtrichtungsabhängige Führerpultbeleuchtung
F8Rangierbeleuchtung
F9Maschinenraumbeleuchtung
F10Luftpresser6299
F11Bahnsteigansage7307
F12Kurve / Weichensensor aus
F13Kupplungsgeräusch8315
F14Ölkühlerlüfter12347
F15Luft ablassen9323
F16Schaffnerpfiff10331
F17Fahrmotorenlüfter13355
F18Achtungspfiff16379
F19Bremswiederstandslüfter12347
F20Sanden11339
F21Rangiergang